Wie kann man wissen, ob Lebensmittel wirklich dem entsprechen, was man von ihnen erwartet? Als Neuzugang unter den zahlreichen Apps rund um Konsumgüter hat sich MyLabel, ein Start-up aus Lyon, mit dem Thema beschäftigt.
Mit dieser Anwendung können Nutzer*innen in Echtzeit den CO2-Fußabdruck, die Rückverfolgbarkeit, den ethischen oder ernährungsbezogenen Wert eines Lebensmittels prüfen. Wenn das Produkt ein oder mehrere erwartete Kriterien nicht erfüllt, wird eine Alternative vorgeschlagen. Eine Browser-Erweiterung stellt dieselben Informationen für den Online-Einkauf bereit. Die MyLabel-App ist kostenlos und werbefrei und finanziert sich durch den anonymen Weiterverkauf der von den Nutzer*innen gesammelten Daten.
Sofort die Rückverfolgbarkeit Ihres Produkts finden
Nachdem man die mobile App heruntergeladen hat, muss man nur seine Erwartungen in Bezug auf Umwelt-, Gesellschafts- und Gesundheitsauswirkungen angeben. Für den Einkauf im Geschäft ermöglicht ein Scan des Produkts mit dem Smartphone die sofortige Bestimmung seiner Herkunft, seines Nährwerts, eines möglichen Pestizideinsatzes oder auch der Vergütung der Landwirtinnen und Landwirte.
Entspricht das Produkt den Erwartungen, erscheint ein Piktogramm « My ». Bei Nichtübereinstimmung wird « Not My » angezeigt, mit der Möglichkeit, Alternativen zu finden, die besser zu den eigenen Präferenzen passen.
Für den Online-Einkauf bleibt das Prinzip dasselbe. Man muss nur die MyLabel-Erweiterung in seinem Browser herunterladen und mit seinem Konto verknüpfen, dann eine Supermarkt-Website aufrufen. Die vorgeschlagenen Produkte erscheinen entsprechend den zuvor angegebenen Präferenzen, die direkt mit den Piktogrammen « My » und « Not My » verknüpft sind.
Die Angebote der Lebensmittelindustrie nachhaltig weiterentwickeln
Die im Vorfeld von MyLabel durchgeführte Bewertung der Lebensmittel erstreckte sich über zwei Jahre und beruhte auf einer Zusammenstellung von Quellen verschiedener NGOs wie Bio Consomm’acteurs, FAIR[e], un monde équitable oder Greenpeace France.
Die ersten Rückmeldungen zu den Erwartungen der Nutzer der App zeigen eine deutliche Sorge um die Gesundheit (80 % der Verbraucher haben dieses Kriterium ausgewählt), gefolgt von Umweltaspekten (65 %) und sozialen Aspekten (45 %).
Da die App kostenlos und werbefrei ist, finanziert sich MyLabel durch den Verkauf aggregierter, anonymer Nutzerdaten an Lebensmittelunternehmen, wobei das statistische Geheimnis (keine persönlichen Daten) gewährleistet wird. Neben der erwarteten Rentabilität von MyLabel sind die Vorteile vielfältig und könnten es ermöglichen, das Angebot der Lebensmittelindustrie entsprechend den Werten der Verbraucher*innen neu zu gestalten.
Seit der Einführung vor einem Jahr wurde die App etwas mehr als 30.000 Mal heruntergeladen; ihre Gründer streben langfristig die Marke von 100.000 Nutzern an, um über eine solide Referenzbasis zu verfügen.

